Was kann ich aus den Amazon Bestsellerlisten ablesen? Warum Marktbeobachtung so wichtig ist.
Im Internet gibt es viele Bestsellerlisten, die genauer unter die Lupe genommen werden sollten. Der Markt und Wettbewerb auf Amazon gehört beobachtet und analysiert – am besten international. Trends starten in einem Land und schwappen langsam aber sicher auf andere Länder über. Der Fitnesstracker „Microsoft Band“ beispielsweise war seinerzeit in den USA ein Hit. Mehrere Chargen waren ausverkauft und Microsoft kam mit der Produktion monatelang nicht nach. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es in Deutschland verkauft wurde. Zeit genug, um sich mit Zubehörteilen einzukleiden und diese bereits zum Verkauf anzubieten. Insbesondere asiatische Zulieferer sind sehr schnell unterwegs, wenn es um neue Artikel geht. Wie so häufig am Leben gilt: Wer zuerst kommt mahlt zuerst. Das zählt für die Google Suchergebnisseite genauso wie die Produktergebnisseiten diverser Online-Händler wie Amazon, Otto, eBay und Co.
Nie war es so einfach wie heute, den globalen Einzelhandelsmarkt zu beobachten – und das global. Am besten integriert man die Wettbewerbsbeobachtung und das Studieren der Bestsellerliste in den Alltag, wie den Kaffee am Morgen inkl. der Nachrichtenlektüre. Gute Beobachtungsmöglichkeiten liefern die Shopping-Seiten vieler Online-Händler. Es liegt auf der Hand, dass Sie Amazon.de, Amazon.co.uk und Amazon.com regelmäßig überprüfen sollten. Insbesondere die Newcomer Listen in den gewünschten Bestsellerkategorien sind von immenser Bedeutung. Trends, Potenziale und zukünftige Konkurrenz können dadurch frühzeitig identifiziert werden.
Für kreative Produktfindung empfiehlt es sich alle Hauptkategorien bei Amazon, Otto, eBay & Co. zu durchstöbern und die Unterkategorien nicht auszulassen. Alternativ kann auch in Google schlichtweg „Amazon.de Bestseller“ eingeben werden und man erhält eine wunderbare Auflistung einzelner Kategorien, die durchforstet werden können.
Der Link für die Amazon Bestsellerlisten: http://www.amazon.de/gp/bestsellers
Besonderen Wert sollte man nach Unterkategorien und die Newcomer legen. Genau dort können Sie äußerst profitable Nischen, mit wenig Konkurrenz, entdecken und diese komplett besetzten und mit Ihrer Marke dominieren. Wir finden gerne heraus, wie sich die gewünschten Produkte historisch verkauft haben, ob es saisonale Unterschiede gibt etc. Schauen Sie dazu bitte auf unsere Amazon Wettbewerbsanalyse.
Nun ist es an der Zeit sich ein Word-Dokument oder eine Excel-Tabelle zurechtzulegen, interessante Produkte zu notieren (zusammen mit dem Link, damit die Artikel später schneller wieder gefunden werden), Produktfoto, wichtiger Produkteigenschaften sowie den Verkaufspreis. Wenn ca. 20 - 30 Produkte herausgefiltert sind, beginnt die Lieferanten-/ Herstellersuche für exakt diese oder ähnliche Produkte. Nun den theoretischen Einkaufspreis mit dem Verkaufspreis der zukünftigen Konkurrenz vergleichen. Dadurch entwickelt man ein Gespür und Gefühl, ob es Sinn hat preislich in Konkurrenz zu treten. Als großartige Hilfe hat sich dabei der Amazon FBA Rechner für Excel bewiesen. Vergleichen Sie dazu bitte auch die Beiträge „Preiskalkulation“ sowie „Wettbewerbsstrategie – welche ist die Richtige für mich“.
Umso besser wäre es natürlich, wenn das gewünschte Produkt überhaupt noch gar nicht bei Shopping-Portalen wie Amazon, Otto, eBay & Co. verkauft wird! Wenn so eine Chance entdeckt wird, gilt es sofort über diverse Tools wie beispielsweise Google Trends und Google Keyword Planer festzustellen, ob ein Bedarf existiert. Diesen Bedarf setzt man dann Verhältnis mit den angezeigten Suchergebnissen. Wenn Bedarf da ist, muss sofort zugeschlagen werden und die Produktnische besetzt werden! Der Verkaufserfolg ist so gut wie vorprogrammiert. Vorausgesetzt, die Qualität des Artikel ist hervorragend. .
Josef Ackermann, der ehemalige Deutsche Bank Vorstandsvorsitzende, hat während des viel beachteten Mannesmann-Gerichtsprozesses den Staatsanwalt angegriffen und wies darauf hin, dass „Prozesse in der Wirtschaft schneller ablaufen, als in Verwaltung oder Justiz“ und fügte hinzu „Wer Zeit verliert, verliert den Wettbewerb.“ Damit düpierte der gelernte Jurist Ackermann den Staatsanwalt mit seinem Beamtendasein und seiner Argumentationskette und ließ ihn wie einen Schuljungen aussehen. Die Wirtschaftselite hatte sich prächtig über diesen bis dato größten „Wirtschaftskrimi“ Deutschlands amüsiert und eifrig diskutiert. Der Wettbewerb wird kommen. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Der Markt entwickelt sich rasend schnell.
Für gewöhnlich erhält man bei einer Produktsuche Tausende bis Zehntausende von Ergebnissen. Bei so einem dichten Wettbewerb mit einer eigenen Produktlinie durchzustarten ist schwierig und langwierig. Das deutet auf einen sehr harten Wettbewerb hin.
Viele Händler sind so versessen auf Amazon.de, dass Sie die Konkurrenz wie Otto, eBay, Rakuten.de oder allyouneed.com völlig außer Acht lassen. Es spricht nichts dagegen, die eigenen Produkte dort ebenfalls anzubieten – auch wenn diese nur einen Bruchteil des Gesamtumsatzes ausmacht. Die Umsätze verschiedener Marktplätze läppern sich zusammen und tragen zu einem guten Ergebnis bei.Zusätzlich gibt es den Bonus der gesteigerten Brand Awareness: Je öfter Kunden einen Markennamen lesen desto wahrscheinlicher ist es, dass die Kunden direkt im hauseigenen Webshop einkaufen. Und wer weiß, vielleicht kauft jemand auf einem anderen Marktplatz als Amazon ein, ist überzeugt von Ihrem Produkt, empfiehlt es einem Freund weiter und dieser kauft es bei Amazon – und umgekehrt natürlich. Jeder Verkauf erhöht Ihre Chance, in die begehrten Amazon Top-100 Bestsellerlsite zu gelangen – und dann geht umsatztechnisch so richtig die Post ab.